Während die Nutzung der Slackline als Element in Seilgartenparcours generell als unproblematisch einzustufen ist, entsteht bei gesondert eingerichteten Slackline- Elementen, wie z.B. einem Slacklinepark, Klärungsbedarf.

Grundsätzlich ist von einem erhöhten Verletzungsrisiko bei leichten, vor allem aber bei mittelschweren Unfällen auszugehen. Dies betrifft die Häufigkeit der Ereignisse, im Bereich der mittelschweren Unfälle auch die erhöhte Anzahl von Knochenbrüchen im Vergleich zur Seilgartennutzung.

Es ist ratsam, dies sowohl bei der Auswahl des Geländes als auch bei der Festlegung des Betreuungsschlüssels (Trainer zu Teilnehmer) besonders zu berücksichtigen. Gefahrenquellen stellen hier insbesondere Zuschauer im nicht ausreichend abgegrenztem Gefahrenbereich, Verletzungsmöglichkeiten im Gefahrenbereich durch die Bodenbeschaffenheit und am Boden liegende Äste oder Gegenstände dar. Häufig wird auch die Betreuungsintensität gerade von Anfängern unterschätzt.

Hinsichtlich der vorhandenen AGB’s und der Einverständniserklärung sollte eine Überarbeitung erfolgen. In beiden Dokumenten sollten die Gäste auf die erhöhte Unfallgefahr hingewiesen werden. Des weiteren ist ein Vermerk darüber zu machen, dass die hohen Sicherheitsstandards des Seilgartens, die durch die Selbstsicherungssysteme gewährleistet werden, bei der Nutzung der Slacklines nicht eingehalten werden können. Dies spielt gerade bei Einverständniserklärungen von Erziehungsberechtigten eine wichtige Rolle, welche die Anlage bei Unterzeichnung der Erklärung oft nicht in Augenschein nehmen können.

Um im Fall der Fälle keine Lücke im Versicherungsschutz zu riskieren, ist der ausdrückliche Einschluß der Nutzung der Slackline in die Risikobeschreibung der Betriebshaftpflichtversicherung erforderlich. Die Nutzung sollte nicht nur auf das Betriebsgelände beschränkt werden, um auch weitergehende Aktivitäten (Teamtraining, Gruppenübungen außerhalb des Geländes, etc.) ebenfalls mitversichert zu halten.

Dieser Beitrag wurde in der Ausgabe 002/2012, der Zeitschrift "Oben - Magazin für Seilgartenbetreiber und Trainer", veröffentlicht.